Infos zur Spanienreise

Das Land

Millionen Touristen können sich nicht irren, wenn sie jedes Jahr dieses Land besuchen und auch sehr viele Gleitschirmpiloten zieht es bei dem zweifelhaften Wetter im Spätherbst hierher in den Süden.

 

Die Anreise

Die Flüge nach Spanien sind sehr günstig und man ist schnell da. Entweder man erwischt einen Direktflug nach Málaga oder man muss in irgendeiner spanischen Stadt nochmal umsteigen. Von Málaga aus dauert die Fahrt nochmal ca. 1 1/2 Stunde bis Algodonales.

 

Das Fliegen

Nicht ohne Grund hat sich Algodonales zum Flieger-Hotspot entwickelt, denn hier bieten sich für verschiedene Wetterlagen und Windrichtungen verschiedene Fluggebiete an. Alle sind gut zu erreichen von Algo aus. Als Geheimtipp stellte sich immer El Bosque heraus. Wenn woanders gar nichts mehr ging, konnte man in diesem von stärkeren Winden durch die hohe Sierra de Grazalema geschütztem Gebiet immer noch fliegen. Selbst an Tagen wo wir definitiv das Fliegen abgeschrieben hatten, ging da noch was.
Weitere Fluggebiete:
Hausberg Sierra de Lijar: Von verschiedenen Startplätzen kann man hier in (fast) alle Richtungen starten.
Ronda la Vieja: Startrichtung West bis Nord, ideale Soaringkante für Anfänger.
Montellano: Startrichtung Ost bis Nord, ebenfalls ideale Soaringkante.
Teba: Ist ein großer Felsbrocken in der Landschaft, an dem man bei Nordnordwest-Wind soaren kann.
Sogar die Atlantikküste kann man von Algo aus in 1 1/2 Stunde erreichen und dort an der Küste bei Conil fliegen. Auf dem Weg dahin kommt man in Vejer de la Frontera vorbei, ebenfalls eine Bergkette die zum Soaren einlädt. Auch in der Sierra Nevada gibt es Fluggebiete, allerdings liegt dort meistens schon Schnee. Und wir sind ja nicht nach Spanien aufgebrochen, um dann hier im Süden im Schnee zu fliegen  🙂 ! Für Abwechslung ist also gesorgt, das ist das Tolle an diesem Flieger-Hotspot. Auch Streckenflieger kommen hier nicht zu kurz 🙂 . Übrigens gibt es in Südspanien die meisten Gänsegeier von ganz Europa. Diese können eine beachtliche Spannweite von 2,70 m erreichen! Man ist hier also fast immer zusammen mit diesen Geiern in der Thermik unterwegs, das fand ich einfach großartig!

 

Das Wetter

Während es bei uns Ende Oktober und im November meist schon sehr ungemütlich ist, wird Spanien von der Sonne verwöhnt und es ist mitunter noch richtig warm. Wenn es allerdings bewölkt ist und starker Wind herrscht, kann es da oben in der Luft, vor allen Dingen bei längerem Aufenthalt, schon recht kalt werden. Das Zwiebelprinzip bei den Klamotten hat sich da immer bewährt.

 

Die Unterkunft

Wir haben in einem landestypischen weißen Haus gewohnt und da hier alle Häuser gleich aussehen, musste man sich den Eingang gut merken. Jeder hatte sein eigenes Zimmer mit Bad, dazu kam noch ein Aufenthaltsraum, eine Küche, Terrasse und Raucherbalkon. Die WG-Wohnung war gemütlich eingerichtet und die hier typisch bunt gemusterten Fliesen zierten Fußböden und Wände.

 

Das Essen

Das Essen in Spanien fand ich Klasse: Fisch, Meeresfrüchte, Fleisch mit tollen Soßen, spanischer Schinken (hmm…), gegrilltes Gemüse und ich habe noch keine Oliven gegessen, die sooo toll geschmeckt haben. Mit Knoblauch wurde hier am Essen nicht gespart, aber da wir alle Knoblauch aßen, gab es jetzt keinen der in Ohnmacht fiel wenn man sich mal mit ihm unterhielt. Die Gerichte konnte man in drei Größen bestellen, Tapas (kleine Portion), mittlere Portion und Grande (große Portion). Wir bestellten meistens Tapas, aber dann viele davon. So konnte man die Speisekarte mal rauf- und runterprobieren. Aber mehr wie drei Tapas schaffte ich nicht, dann war ich pappsatt. An guten Tagen auch mal 4 Tapas. Eine Grandeportion konnte man sowieso nicht allein verspeisen, der Teller hatte Übergröße. Es gab verschiedene Landebiere, z.b. Estrella Galicia. Die Vokabel „Cerveza“ sollte man hier unbedingt schnell lernen. Und natürlich gab es eine tolle Auswahl an spanischen Rotweinen. Ich glaube in diesem Fliegerurlaub habe ich an Startgewicht zugelegt. Schon allein wegen des Essens war Spanien eine Reise wert. Wegen der günstigen Preise bestellte man auch immer mehr, als man eigentlich vertragen konnte.

 

Die Ausflüge

Algodonales liegt in der Provinz Cadiz in Andalusien. Der Ort befindet sich an der Ruta de los Pueblos Blancos (Straße der weißen Dörfer). Die weißen Dörfer und Kleinstädte, die meistens auf phönizische und römische Siedlungen zurückgehen, wurden im 8. bis 15. Jahrhundert von den Mauren ausgebaut. Deswegen siehts hier auch ein bisschen aus wie in Nordafrika. Typisch sind die weiß gekalkten Häuser und die schmalen verwinkelten Gassen. Neben Zahara de la Sierra und Olvera ist auf jeden Fall die maurisch geprägte Altstadt von Ronda einen Ausflug wert. Diese Kleinstadt liegt auf einem rundum steil abfallenden Felsplateau. Das bekannteste Bauwerk ist die Puente Nuevo, eine Steinbrücke mit 3 Torbögen aus dem 18. Jahrhundert, welche eine 120 m tiefe Schlucht überbrückt 🙂 .