Nach dem Frühstück bei den Gastfamilien laufen wir mit unserem Gleitschirmgepäck durchs Dorf.
Den Startplatz abseits der normalen Flugrouten hatten wir ganz für uns allein. Einen Teil der Strecke dorthin fuhren wir mit den Geländewagen hinauf. Als die nicht mehr weiterkamen, hieß es walk und fly.
Da das Tal, in welchem wir landen konnten irgendwo da hinten im Nebel lag, entschloss ich mich für einen Tandemerkundungsflug mit unserem nepalesischen Guide. Unter uns liegt das Bergdorf, in dem wir zur Zeit wohnen. Über uns kreisen Geier und Adler im gleichen Thermikbart und berühren fast unserem Gleitschirm. Unglaublich!
Leider schafften wir es nicht bis in das Tal mit den Landemöglichkeiten und wir setzen auf einem klitzekleinem Sandstreifen am Ufer dieses Flusses auf. Zum Glück waren Einheimische in der Nähe. Wir durften auf dem Anhänger ihres Traktor mitfahren und zuckelten eine Ewigkeit zurück ins Bergdorf hinauf. Jens war derweil oben am Startplatz topgelandet, da er keine Lust auf die 1 1/2 stündige Fahrt vom Tal zurück ins Dorf hatte. Allerdings dauerte seine Wanderung durch die nepalesische Bergwelt 2 1/2 Stunden. Total erschöpft kam er am Abend an.
Großes Staunen bei der Lokalbevölkerung über diese bunten Schirme. So etwas sehen sie hier nicht alle Tage, schließlich waren wir ja abseits der üblichen Tourirouten unterwegs.
Jede Landung mit dem Gleitschirm sorgt hier für einen Menschenauflauf.
Das ganze Dorf im Tal war auf den Beinen, um mit unseren Piloten zu feiern. Grandios!
Diese Party wollte ich nach meinem gestrigen Tandemflug heute unbedingt auch erleben! Leider wurde daraus nichts. Ich schaffte es nicht bis ins Taldorf. Da ich keine Höhe mehr hatte, musste ich neben dem Flussbett einzulanden. Das war nicht optimal, aber mir blieb keine andere Wahl. Bei der Landung knallte ich mit meinem Fuß heftig gegen einen Stein. Die gab es hier reichlich und in allen Größen.
Unser nepalesischer Guide trug mich zum Flussufer, damit ich meinen Fuß kühlen konnte.
Der Knöchel ist geschwollen. Noch hoffe ich, dass es nur eine Prellung ist. Leider ist das nicht der Fall. Der Fuß ist gebrochen.
Die freundlichen Dorfbewohner haben mir Krücken zur Verfügung gestellt, da es sich herumgesprochen hat, dass ich mich am Fuß verletzt habe. Leider sind diese in Nepali-Größe 🙂 Als wir wieder zurück in Phokara sind, gehe ich in ein Krankenhaus und komme mit einem Gipsfuß wieder heraus.