Infos zur Kolumbienreise

Das Land

Kolumbien ist bevölkerungsmäßig der zweitgrößte Staat Südamerikas. Der Landesname leitet sich von Christoph Kolumbus ab, obwohl dieser das Land nie betreten hatte. Kolumbien ist ein unglaubliches vielfältiges Land, mit einer Landschaft im Norden wie in der Karibik, mit einem Regenwald im Süden wie in Brasilien und alten Inkastätten im Landesinneren wie in Peru. Die westliche Hälfte Kolumbiens wird von den Anden dominiert, zwischen den Bergketten fließen die Flüsse Cauca und Magdalena ins Karibische Meer. Die zum Teil aktiven Vulkane der Hochgebirge sind über 5.000 m hoch.
Kolumbien ist noch nicht lange auf der touristischen Landkarte zu finden. Die erfolgreich abgeschlossenen Friedensverhandlungen der FARC mit der Regierung haben den Frieden im Land aber entschieden vorangetrieben.

 

Die Anreise

Von München aus gibt es einen zehnstündigen Direktflug mit der kolumbianischen Fluggesellschaft Avianca nach Bogota. Armenia ist von Bogota nur eine Flugstunde entfernt und liegt in Quindío, der Nachbarprovinz vom Valle de Cauca. Von hier aus sind es noch 1 1/2 Stunden Fahrt bis nach Roldanillo.

 

Das Fliegen

Regelmäßig werden in Roldanillo Paragliding-Worldcups ausgetragen wegen der exzellenten Bedingungen im Winter hier. Das Valle de Cauca ist Streckenflugrevier. Ausgewiesene Landeplätze gibt es nicht, aber das Tal mit seinen vielen Feldern bietet ausreichend Landemöglichkeiten. Abgeholt wird man nach der Landung nicht, denn zwischen allen Orten im Tal verkehren Buslinien. Haltestellen gibt es nicht, man kann zu- und aussteigen auf der Strecke, wo man möchte, einfach den Bus anhalten. Auch die hilfsbereiten Einheimischen bringen Gleitschirmflieger in ihren Autos und auf Motorrädern wieder zurück nach Roldanillo. Da muß man eigentlich nicht lange warten an der Straße. In Roldanillo selber kann man im Stadion mitten in der Stadt landen. Die Landung hier ist nicht ganz einfach und ab Mittag sollte das Stadion auf keinen Fall mehr angesteuert werden. Ab dieser Zeit wird es hier böig und turbulent. La Pista, ein kleiner nicht mehr genutzter Flugplatz, zehn Autominuten von Roldanillo entfernt, bietet sich auch als Landebahn an.
Es gibt drei Startplätze:
– El Pico: Höhendifferenz zum Tal 1.075 m, Vorteil – auf dieser freistehenden Grashügelkuppe kann man in drei Richtungen starten, kleine flache Startfläche, ab der Kante sehr steil abfallend
– Aguapanela: Höhendifferenz zum Tal 889 m, großer flach abfallender Startplatz, noch weiter vom Tal entfernt als El Pico
– Los Tanques: Höhendifferenz zum Tal 720 m, großer Startplatz, Vorteil – Landemöglichkeiten erreicht man hier im Gleitflug, Nachteil – doppelte so lange Fahrtzeit zum Startplatz als Aguapanela/ El Pico (ca. eine Stunde)
Für alle drei Startplätze gilt: Ab Mittag setzt der pazifische Wind ein und fegt von hinten über die Berge, diese befinden sich dann im Lee. Zu dieser Zeit muss man ins Tal hinausfliegen.
Die Fliegerei in Roldanillo ist also gekennzeichnet durch Berg- und Flachlandfliegen.

 

Das Wetter

Es ist tropisch warm, aber eigentlich nicht zu heiß. Außer man steht in der prallen Sonne und es weht kein Lüftchen. Die Berge sind morgens fast immer in Wolken gehüllt. Die Auffahrt zum Startplatz erfolgt also oft durch Nebelwald. Erst im Laufe des Vormittages steigt die Wolkenbasis auf und man kann die Aussicht genießen. Zwar ist es warm, aber bei Fliegen auf längeren Strecken und in großen Höhen ist wärmere Kleidung schon zu empfehlen. Gelegentlich regnet es mal, schließlich sind die Berge auch mit Regenwald bedeckt 🙂

 

Die Unterkunft

Wir wohnten in einer einfachen landestypischen Unterkunft mit Ventilator und Familienanschluss, kleinem Swimmingpool, gemütlichen Sitzgruppen, Hängematten und tropischem Garten. Auf dem Flugplatz La Pista wird die Landebahn auch von Gleitschirmfliegern genutzt und ist von hier aus fußläufig zu erreichen.

 

Das Essen

Empanadas (gefüllte Teigtaschen) und Arepas (Maisfladen) findet man auf jeder Speisekarte. Es wird viel Fleisch gegrillt, als Beilage dazu gibt es Reis. Auch Patacones aus Kochbananen landen oft als Beilage zum Fleisch (z.B. Hähnchensteak) auf dem Teller. Zu erwähnen sei noch Ajiaco, eine kolumbianische Hühner-Eintopfspezialität.

 

Die Ausflüge

In den Bergen bei Roldanillo bietet sich eine Regenwaldwanderung an oder der Besuch einer Bananenplantage. Kolumbien ist weltgrößter Exporteur von Kaffee, auch eine Kaffeeplantage kann man hier besuchen zu Pferd oder zu Fuß. Die Feria Cabalgata ist ein großes Reiterfest, welches in Roldanillo stattfindet und mehrere Tage dauert. Sehenswert ist auch der Karnevalsumzug mit seinem phantasievollen Kostümen und den Salsatänzern. Das Städtchen Solento mit seinen bunten Kolonialhäusern mitten in der Cafetera Zone, der Kaffeeanbauregion Kolumbiens, bietet den Ausgangspunkt für Jeeptouren zur Finca Acaime mit seinen vielen Kolibris. Weiter im Valle de Cocona kann man dort die höchsten Palmen der Welt bestaunen. Sie werden bis zu 60 m hoch, stehen wie Zahnstocher in der bergigen Landschaft und sind der Nationalbaum Kolumbiens.